Leseprobe "Sklave der eigenen Lust

Stefan schaffte es gerade noch, sich auf einen Stuhl zu setzen. Dass Karin den Raum verließ, hörte er nicht mehr. Seine Aufmerksamkeit galt den beiden Frauen, welche sich vor seinen Augen leidenschaftlich aneinander rieben. Flink streifte Carina ihrer Freundin BH und Slip ab und Marina tat das Gleiche mit ihr.
»Du hast immer noch wunderschöne Brüste«, hauchte sie und küsste verspielt das empfindliche Fleisch. »Ich könnte sie den ganzen Tag berühren.«
»Dann tue es doch«, entgegnete Marina und forderte Carinas Zunge zum Tanzen auf. »Wenn ich dich dafür küssen darf.«
»Aber gerne doch ... überall?«
»Ja ... überall.«
Carina nahm Marinas Brüste in die Hand, küsste sie abwechselnd. Ihre flinke Zunge umspielte die Nippel. Sie saugte daran. Marina stöhnte erst leise und warf anschließend ihren Kopf in den Nacken. Ehe beide synchron zu Stefan schauten. Diesem war heiß und er wusste überhaupt nicht, wohin mit seinen Händen. Alles zitterte wie Espenlaub. Sollte er Hand anlegen oder nicht? Nein, das wäre unhöflich, stattdessen verließ ein Stöhnen seine Lippen, was die beiden Frauen anzuspornen schien.
»Unser Gast ist scharf, merkst du das?«, schmunzelte Marina.
»Oh ja, die Beule ist deutlich zu sehen. Schade, dass wir ihn nicht einladen dürfen.«
»Davon hat Karin nichts gesagt, also zeigen wir ihm lieber, was Frauen gefällt.«
Wie eine Raubkatze kroch Marina zwischen Carinas Beine und massierte eingehend den rasierten Venushügel. Sie küsste das sensible Fleisch, ohne jedoch den Kitzler zu berühren. Nebenbei wanderten ihre Hände zu Carinas Brüsten, streichelten diese.
»Ah.« Die junge Frau drückte ihre Wirbelsäule durch und presste Marinas Kopf noch tiefer. »Mehr. Bitte ... gib mir deine Küsse.«
Jenes ließ die junge Frau sich nicht zweimal sagen. Sie warf einen kurzen Blick auf Stefan, dem der Schweiß mittlerweile über das Gesicht lief. Zu gerne hätte er sich entkleidet, traute sich jedoch nicht. Trotzdem ruhten seine Augen wie gebannt auf dem Schauspiel, welches Carina und Marina ihm boten. Letztere teilte die Schamlippen ihrer Gespielin und legte neckisch ihre Zunge auf deren bereits angeschwollene Klitoris. Carinas Stöhnen wurde immer lauter.
»Ja ... bitte ... weiter.«
Kurzerhand schob Marina ihre Zunge in sie und zwirbelte dort, bis Carina beinahe vor Lust schrie.
»Komm ...«, keuchte Marina. »Wir wollen unserem Gast doch etwas bieten.«
Anstatt sich weiter verwöhnen zu lassen, wies Carina ihre Freundin an, sich an ihr zu reiben, was Marina sehr gerne tat. Sehr deutlich sah Stefan die beiden glatt rasierten, feuchten Mösen und bekam einen würzigen Geschmack im Mund. Schmeckte so weiblicher Lustsaft? Alles in ihm schrie danach, hier und jetzt davon zu kosten und nur mit Mühe beherrschte Stefan sich. Es war noch nicht die rechte Zeit und außerdem waren seine Gedanken erfüllt von der unbekannten Frau mit den grünen Augen.
»Er ist neugierig.« Für den Bruchteil einer Sekunde unterbrach Marina ihr Reiben und küsste ihre Gespielin.
»Das ist auch Sinn der Sache.«
Marina beschleunigte ihre Bewegungen, ...


Leseprobe "Fesseln der Leidenschaft"

Ohne Scham streichelte Sandra ihre Brüste, die seiner Vorstellung fast zu hundert Prozent entsprachen, umkreiste die Vorhöfe und spielte mit den Warzen, bis diese sich aufstellten. Dabei beschränkte sie sich nicht auf bloßes Streicheln, sondern scheute nicht davor zurück, diese auch zu zwirbeln. Wobei sie ein leises Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Adrian zog die Luft ein. Alles in ihm schrie danach, jene harten Knospen zu berühren, zu liebkosen oder noch intensiver zu quälen. Ob Sandra zu den wenigen Frauen gehört, die auf so eine Art und Weise den Höhepunkt erleben konnten? Am liebsten hätte er danach gefragt, traute sich jedoch nicht.
Sein Glied spielte mittlerweile verrückt, wurde hart und schlug aus, als führe es ein Eigenleben. Ein Anblick, der Sandra schmunzeln ließ. Sie zog Adrian zu sich hinunter und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, den Adrian erwiderte. Ihre beiden Zungen tanzten miteinander, als hätten sie lange auf diesen Augenblick gewartet. Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, kicherte Sandra kokett und strich sich mit dem Finger über den Mund.
»Willst du mich?«, flüsterte sie und präsentierte ihm, ohne die Antwort abzuwarten, ihr Hinterteil.
Adrian stockte der Atem. Ihr süßer Po erinnerte ihn an zwei frische Pfirsiche, die nur darauf warteten, von ihm erst gestreichelt und anschließend von ihm vernascht zu werden. Eine geile Vorstellung, die sein Blut zum Kochen brachte. Sanft strichen seine Hände über die Backen, sahen den farblosen Saft, wie er auf den Boden tropfte. Das Verlangen ließ sich kaum mehr unterdrücken, dennoch mahnte Adrian sich, langsam ranzugehen.
»Möchtest du wirklich?«, fragte er zögernd, ohne seine Berührungen zu unterbrechen. Das ließ sein Hunger einfach nicht zu.
»Brauchst du noch eine Einladung?«, fragte sie belustigt und knabberte kurz an seiner Lippe, bevor sie provozierend ihre Scham zu streicheln begann. Der Lustsaft wurde mehr.
Adrian kniete sich auf dem Boden, öffnete zärtlich ihre Pobacken. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Wieder drang er erst mit seiner Zunge in sie ein, kostete die würzige Flüssigkeit. Wie gern hätte er ewig so weitergemacht, sich im Rausch der Lust verloren, aber Adrian wusste, dass ihr gemeinsames Spiel nicht mehr lange dauern konnte. Im Vorfeld hatte er ja einiges an Handarbeit geleistet, wovon sein steifer Schwanz mehr als bereit wurde. Alles in ihm sehnte sich nach Sandra, er wollte sie ... jetzt und hier. Trotzdem zwang er sich, langsam in sie einzudringen, obwohl ihre einladende Öffnung ihn beinahe um den Verstand brachte und sein Glied am liebsten hart in sie gestoßen hätte.
Aber die junge Frau hatte keine Lust mehr zu warten, sie stöhnte und bewegte sich ihm auffordernd entgegen.
Adrian konnte ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Diese Hitze war der Wahnsinn!
»Nimm mich«, entgegnete Sandra ruhig und grinste, was Adrian sich nicht zweimal sagen ließ.
Erst zärtlich, und dann immer härter, stieß er zu. Seine Hand krallte sich in Sandras Schulter, um sie auf Position zu halten, ...


Leseprobe "Suspicious Lust - Ehefrau oder Domina"

Doreen schloss den Browser und stand auf. Ihre Absätze klackten auf dem Laminatboden, als sie aufstand und zur Stereoanlage ging. Im Gegensatz zu den meisten Leuten besaß sie nicht mehr Fernbedienungen als nötig und auch diese kleinen Wege störten sie nicht. Zwei Minuten später erfüllten laute, von Erotik durchtränkte Chillout-Klänge den Raum und sie schloss die Augen. Einen Moment lang erfüllte der Gedanke an einen Schluck Rotwein ihren Kopf, doch die Idee wurde schnell verworfen. Viel lieber würde Doreen …

 

Sie schnappte sich ihren Notizblock und begann eifrig, einige Stichwörter sowie kleine Sätze zu notieren. Diese flossen geradewegs aus ihren Gedanken auf das Papier, ohne dabei zu stocken oder anderweitig zu unterbrechen. Die Domina fühlte sich wie im Rausch. Schon sehr früh war Schreiben ihre große Leidenschaft gewesen. Leider hatte es bisher nicht geklappt, es zu ihrer Haupteinnahmequelle zu machen, obwohl der Wunsch durchaus bestand. Lächelnd erinnerte sie sich an die stundenlangen Tagträume ihrer Kindheit zurück und bis jetzt war die Hoffnung noch immer präsent. Zumal es ihr wenigstens gelungen war, eine andere Leidenschaft zum Beruf zu machen, was auch nicht jedem gelang.

 

Ihr Lächeln wurde finsterer. Ihre Neigung zum BDSM hatte Doreen erst mit knapp achtzehn Jahren entdeckt, fast zeitgleich mit ihrer Bisexualität. Beides hatte sie mit voller Wucht getroffen und im ersten Augenblick verwirrt zurückgelassen. Ganze zwei Wochen brauchte es, um sich an die neue Situation zu gewöhnen und sich mit ihr zu arrangieren. Glücklicherweise war sie schon immer ein recht selbstbewusster Mensch gewesen, der unabhängig von der Meinung Dritter seinen Weg ging und nur selten einen Blick zurückwarf.

 

Einzige Ausnahme bildete das Schreiben. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf den karierten Collegeblock. Unabhängige Beobachter hätten das Geschriebene als sinnloses Gekrakel interpretiert, aber die Domina kannte ihre Bedeutung. Sie nahm den Füller in den Mund, knabberte sinnlich an der Spitze und schlug die nächste Seite auf. Ein tiefer Atemzug verließ ihre Lippen, bevor Doreen zu schreiben begann.

 

»Auf die Knie!« Die Stimme duldete kein Erbarmen.

Dunkle, sehr schöne Augen blickten sie an, irgendwo zwischen Lust, Pein und Verzweiflung. Um Gnade zu bitten wagte er nicht, diese Option war an diesem Abend schon mehr als erschöpft. Viel zu oft hatte er die Geduld seiner Herrin strapaziert und das, ohne es wirklich zu wollen.


Leseprobe "Blutroter Schmerz und finstere Lust"

Jane wusste sofort, sie hatte verloren, es gab kein Entkommen mehr. Auch weil im nächsten Augenblick der Meister die Bühne betrat. Ein junger Mann vielleicht Mitte zwanzig mit langen, welligen Haaren.

 

»Himmel, er ist attraktiver als manche Frau«, schoss es Jane durch den Kopf. Von dem schlanken Körper, der von einem Latex Anzug nachgezeichnet wurde, mal ganz zu schweigen.

 

Seine Augen wirkten unnahbar, doch sie erkannte jenen Funken in ihnen und auch, dass er jeden aus dem Publikum forschend beäugte. Als ihre Blicke sich trafen, glitt dieser nicht über sie hinweg, sondern blieb hängen. Janes Herz rutschte einige Etagen tiefer. Das konnte nicht sein. Meinte er wirklich? Wie in Trance sah sie, wie der Meister elegant von der Bühne sprang, durchs Publikum ging und schließlich vor ihr stehen blieb. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln, das etwas in ihr zu berühren schien. »Wollen Sie mir auf den Pfad schwarzer Lust folgen und ihn genießen?«, fragte er. Dank der Musik klang seine Stimme tiefer als normal.

 

Zumindest vermutete Jane es. Gleichzeitig überlief sie es kalt. Ihre Seele schien sich in zwei Hälften zu spalten. Einerseits die Neugierde und zweifellos auch Verlangen, denn der Typ gefiel ihr, andererseits die Skepsis. Lust durch Schmerz? Das klang absurd und dennoch verhieß die Tiefe seiner braunen Augen, dass es möglich war. Zögernd reichte sie ihm die Hand und ließ sich unter dem Raunen sowie vereinzelten Pfiffen der Zuschauer auf die Bühne führen.

 

»Zieh dein Kleid aus«, befahl der Meister sanft. Jane gehorchte und ein Gefühl des Ausgeliefertseins erwachte in ihr. »Jetzt stell dich an das Kreuz.«

 

Sie fuhr zusammen, als die metallischen Schließen um ihre Handgelenke zuschnappten. War das Ganze vielleicht doch ein Fehler? Aber sie brauchte ihr Gegenüber nur anzuschauen, um zu wissen, dass es kein Zurück mehr gab.

 

»Du hast eine wunderschöne Haut, so zart und makellos. Wie geschaffen zum Striemen.« Während er sprach, fuhren seine spitzen Nägel darüber.

 

Jane schloss die Augen. Wie winzige Nadelstiche fühlte sich die Berührung an, schmerzhaft, aber nicht übertrieben. Entgegen ihrer Erwartung genoss sie es.

»Deine Unterwäsche stört.« Diesmal war seine Stimme ein wenig strenger und seine Hand wanderte in ihre Haare, um sie nahe an sich zu ziehen. Überrascht keuchte Jane auf. »Am liebsten würde ich sie zerschneiden, doch sie sehen sehr teuer aus. Daher will ich davon absehen. Außerdem hast du Glück, der BH lässt sich von vorne öffnen.


Leseprobe "Im Bann der Yakuza"

Kapitel 2

 

»Verflucht«, zischte Kiara und ihre Finger krallten sich regelrecht in die Armlehnen.

 

Obwohl das Flugzeug seine Geschwindigkeit merklich drosselte, war der Abfall deutlich zu spüren. Besonders in der Magengegend. Zwar konnte sie nicht von sich behaupten, unter Flugangst zu leiden. Natürlich nicht. Aber Start und Landung waren jedes Mal ein wenig unangenehm. Kiara presste die Lippen aufeinander. Nur keinen Laut von sich geben. Jenes hatte sie heute schon ausreichend getan. Der Gedanke an ihre heimliche Episode auf der Toilette sorgte noch immer dafür, dass ihre Wangen hochrot anliefen. Dabei hatte sie sich eigentlich entschlossen, es so gut wie möglich zu vergessen. Zu ihrer Erleichterung war ihr Sitznachbar während des gesamten Fluges nicht an seinen Platz zurückgekehrt. Gott sei Dank. Es wäre unmöglich gewesen, ihn anzuschauen, zumindest nicht, ohne wie Espenlaub zu zittern. Zwar ertappte Kiara sich ein-, zweimal dabei, dass sie über seinen Verbleib nachdachte, denn schließlich gab es im Flugzeug nicht viele Möglichkeiten zu verschwinden, hatte den Gedanken jedoch zur Seite geschoben. Auch war sie fest entschlossen, Megumi nichts davon zu erzählen. Ihre Freundin würde sonst nur liebevoll spotten.

 

 

Endlich landete die Maschine und Kiara erhob sich leicht schwankend von ihrem Platz. Sie reiste gerne und viel, aber an sechszehn Stunden Flug am Stück würde sie sich nie gewöhnen. Zu ihrem Verdruss schauten ihre Augen sich wie von selbst nach dem Fremden um, ohne ihn jedoch zu entdecken. Genervt schob Kiara einige Haarsträhnen zur Seite. Hoffentlich würde der Aufenthalt in Japan sie von unsinnigen Träumereien befreien. Denn jene machten nur Ärger.

Am Gate angekommen normalisierte Kiaras Gang sich allmählich und sie schaute sich um. Wie erwartet strömten ihr Tausende von Menschen entgegen und der Geräuschpegel war dementsprechend hoch. An den Wänden wurden durch übergroße Monitore verschiedene Nachrichten von Tagesthemen, Börsen- und Katastrophen eingeblendet. Im Gegensatz zu Europa gab es nur wenige Rückzugsorte, lediglich einige Drugstores. Kiara überlegte. Zu ihrem Ärger hatte sie es versäumt, mit Megumi einen festen Treffpunkt auszumachen


Leseprobe "Teuflische Versuchung-Blaues Inferno"

Kapitel 1

Der Mond stand bereits hoch am Himmel. Wie spät es genau war, wusste er nicht und es spielte auch keine Rolle.

Nachdenklich strich Garet seine knapp schulterlangen, blauschwarzen Haare zur Seite und ließ sich auf die vornehme Garnitur aus dunkelgrauem Leder fallen. Jener Luxus war für ihn noch immer ungewohnt, obwohl er Chris aus tiefstem Herzen dankbar war. Seit seine Schwester Melissa den Millionärssohn vor knapp eineinhalb Jahren kennengelernt hatte, hatte sich auch sein Leben grundlegend verändert. Nicht nur, dass der reiche Schnösel, wie sie ihn beide am Anfang abwertend genannt hatten, den Sog aus Gewalt und Alkoholismus im Elternhaus durchbrochen hatte, er beendete auch die finanziellen Sorgen mit einem Wimpernschlag.

 

Ein wahrer Superheld, dachte Garet sarkastisch und legte seine Beine auf den Holztisch.

 

Mit Schauern erinnerte er sich an sein früheres Leben, das er und Melissa auf engstem Raum geteilt hatten. Entbehrungen, Frust, Aggressionen und nicht zuletzt körperliche Gewalt, die schlussendlich sogar in die sexuelle Richtung gedriftet war, hatten an der Tagesordnung gestanden. Sein Gesicht erbleichte, als die Fragmente vor seinem geistigen Auge zum Leben erwachten, seine Schwester, nackt und gefesselt auf einem Drehstuhl im väterlichen Büro. Wolfram Quell selbst über sie gebeugt mit wirrem Blick und von Schnaps durchzogenem Atem.

Noch heute war Garet froh, dass es Melissa trotz allem gelungen war, ihm eine verzweifelte SMS zu schreiben, aufgrund dessen er Chris besucht hatte. Entgegen seiner Erwartung hatte der reiche Schnösel keinen Moment gezögert, sondern Garet aufgefordert, die Polizei zu informieren, während er selbst sich um die Motorradausrüstung kümmerte.

Wie von allein hatte Garet gehorcht, obwohl er normalerweise alles andere als manipulierbar war. Im Gegenteil. Mit mehr als einhundertzwanzig Stundenkilometer waren sie anschließend zum Elternhaus gefahren, wobei die Sorge immer weiter angestiegen war. Im Rausch schaltete Wolfram Quell stets das Gehirn aus und verhielt sich mehr wie ein Tier als wie ein Mensch, das wussten beide.


Leseprobe "Schloss der dunklen Leidenschaft"

Kapitel 1

 

Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter ihr ins Schloss. Normalerweise hätte Celina sich für ein derartiges Verhalten geschämt, aber heute Abend war sie schlicht zu wütend, um solche Empfindungen zuzulassen. Ihr Schmuck erfuhr dieselbe Behandlung. Obwohl es sich dabei um teure Erbstücke ihrer Urgroßmutter handelte, riss sie die Kette und den Ring unsanft von Hals und Finger und warf alles in die nächstbeste Ecke. Ob der Schmuck dadurch kaputtginge oder nicht, spielte für Celina im Augenblick keine Rolle. Ihre Sinne waren einzig und allein von Zorn beherrscht. Halb ausgezogen setzte sie sich auf ihr Bett, ballte die Hände zu Fäusten und schlug auf die Matratze ein.

Wie konnten ihre Eltern nur so etwas Hinterlistiges tun? Sie schüttelte erbost den Kopf. Ihr Verhalten reichte weit über ihren persönlichen Horizont hinaus und war mit Intelligenz nicht zu verstehen. Vielleicht brauchte man dafür eher Stumpfsinn, Abgebrühtheit oder auch Gier. Selbstverständlich wusste sie, dass es mit dem Geld ihrer Familie nicht zum Besten stand, obwohl darüber so gut wie möglich geschwiegen wurde. Aber Celina war kein kleines Mädchen mehr, sondern eine junge Frau von zwanzig Jahren und nebenbei mit Scharfsinn gesegnet. Es war schwierig, ihrer Neugierde auszuweichen oder sie mit undurchsichtigen Erklärungen abzuspeisen, sehr zum Leidwesen ihrer Mutter.

Celinas Wut schwoll erneut an. Sie presste die Lippen zusammen, um sich zu beruhigen, was jedoch nur begrenzt half. Warum zum Teufel sollte Celina sich für ihre Eltern oder vielmehr für die Sünden ihres Vaters opfern? Schließlich war es nicht ihre Schuld, dass sich die Weltordnung in den dreißig Jahren seit der Französischen Revolution grundlegend verändert hatte.

Die Hoffnung wohlhabender Familien, dass nach dem »kurzen Sturm« wieder alles seinen gewohnten Gang gehen würde, hatte sich nicht erfüllt. Im Gegenteil – die einfachen Leute bekamen Rechte, die sie verbissen und notfalls mit juristischer Gewalt durchsetzten. Für die reichen Familienclans, von denen sich nicht wenige noch immer als Stellvertreter Gottes auf Erden sahen, war es keine einfache Situation. Sie hatten ihren Status verloren und würden ihn in diesem Leben nicht mehr zurückerhalten.


Leseprobe "Sünde in Schwarz"

Kapitel 1

Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und ein Knopfdruck seinerseits genügte, um die Jalousie nach oben fahren zu lassen. Einige Strahlen erhellten den Raum, während Chris seine Beine entspannt auf dem Bürotisch platzierte und an einer Zigarette zog. Dass der Kaffee auf seinem Schreibtisch längst kalt geworden war, störte ihn wenig. Sein Gaumen verlangte eher nach etwas Hochprozentigem, um den anstrengenden Arbeitstag ausklingen zu lassen. Leicht murrend gab er die bequeme Sitzposition auf und ging zu der geheimen Minibar, die sich gut versteckt direkt unter der großen Leinwand befand. Jeder, der unangemeldet in sein Büro kam, würde denken, dass er im Begriff war, sich die neuesten Statistiken anzuschauen.

Mit einem Glas Cognac in der Hand kehrte Chris an seinen Schreibtisch zurück und lümmelte sich regelrecht in den Drehstuhl aus hochwertigem Leder, dessen Armlehnen für zusätzlichen Komfort sorgten. Er war froh, dass die meisten Angestellten seiner Firma am späten Nachmittag nach Hause gegangen waren, sodass ihn kaum jemand zu Gesicht bekäme. Es würde das Bild des autoritären Chefs zerstören, dass er sich über die Jahre hinweg mühsam aufgebaut hatte. Ein kleines, aber zufriedenes Lächeln umspielte seinen Mund.

Obwohl er sprichwörtlich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden war, gestaltete sein Leben sich nicht als Zuckerlecken. Schon von Kindesbeinen an hatte der Druck auf ihm gelastet, eines Tages die elterliche Firma zu übernehmen, die sich seit Generationen in Familienbesitz befand. Bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr hatte es keinen Raum für seine Träume und ihn selbst gegeben. Und auch später war alles stets mit Leistungsdruck sowie nächtelangem Arbeiten verbunden gewesen, auch wenn die Mühen sich sehr wohl gelohnt hatten: Die Geschäfte liefen blendend, sie schrieben schwarze Zahlen und theoretisch müsste Chris nie mehr arbeiten – sein Geld und die damit verbundenen Wertanlagen reichten aus, um ihn bis an sein Lebensende zu versorgen. Ein entspanntes, doch auch leicht schwermütiges Lächeln huschte über seine markanten Gesichtszüge.

Es hatte eine Zeit – um genau zu sein zwei Jahre – gegeben, in der er diesen Lebensstil in vollen Zügen ausgekostet hatte. Morgens lange schlafen, teure, erlesene Mahlzeiten in Nobelrestaurants, ausgedehnte Shoppingtouren in exklusiven Luxusgeschäften und kostspielige Freizeitaktivitäten wie Golfen oder Segeln. Am Abend traf man sich mit Freunden auf ausgewählten Partys oder auch im Spielcasino und meist folgte die Rückkehr in Begleitung einer oder mehrerer anspruchsvoller Damen, mit denen man sich die Stunden bis zum Morgengrauen auf sinnliche Weise vertreiben konnte.